Sonntag, 17. Februar 2013

Weitere Literaturempfehlungen

Alvin Toffler:
Vernetzung, Dezentralität, Partizipation in einer trotzdem global verbundenen Welt. Alvin Toffler hat schon 1980 in "Die dritte Welle" den Prosumer-Begriff eingeführt. Dabei nahm er dieses Thema auch schon für das Energiesystem auf.

Die dritte Welle bei Amazon


Amory Lovins:
"Sanfte Energie" von Amory Lovins? Der Klassiker aus den 70-er Jahren; Amory Lovins war der Mann, der so manchen Politker inspiriert hat.
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 "Kampf um Strom. Mythen, Macht und Monopole" von Claudia Kempfert
Claudia Kemfert erklärt Bürgern, Politikern und der Wirtschaft - die Energiewende. Jetzt ist die Zeit zum Handeln. Denn die Energiewende hat gerade erst begonnen.
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Shoshana Zuboff:
Ein Beispiel zur Veränderung hin zu dezentralen Konzepten bei breiter Beteiligung vielfältiger Interessenträger finden wir aktuell mit der Transformation des Energiesystems. Das Buch "In the Age of the Smart Machine" von Shoshana Zuboff ist sehr zu empfehlen.

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Dienstag, 12. Februar 2013

Protokoll einer Zukunftsvision - Das System versagt

Mit den im Artikel enthaltenen drei Gesetzen Zuboff's wird deutlich, dass letztendlich ein zentralistischer Wirtschafts- und Gesellschaftsentwurf in einer Zeit der Digitalisierung, Automatisierung und Überwachungstechnologien eher zur demokratiegefährdenden Kontrolle und Entmündigung neigt. Somit entwickeln sich in logischer Konsequenz dezentrale und verteilte Ansätze des Wirtschaftens und der gesellschaftlichen Interaktion unter Beibehaltung von verbundenen Gesamtstrukturen im Netzwerk eines Gesellschaftsorganismus. Dies ist die logische Konsequenz zur Erhaltung von Freiheit, die die Grundlage der Demokratie ist. Ein Beispiel zur Veränderung hin zu dezentralen Konzepten bei breiter Beteiligung vielfältiger Interessenträger finden wir aktuell mit der Transformation des Energiesystems. Das Buch "In the Age of the Smart Machine" von Shoshana Zuboff ist sehr zu empfehlen. Der hier gekennzeichnet Artikel führt ein.

Sonntag, 3. Februar 2013

Subsidäre Gestaltungsräume für Erneuerbare Energien in der Energie-Community



Dipl.-Phys. Andreas Kießling, energie@andreas-kiessling.de, 03. Februar 2013
Politische Einigkeit besteht im Ziel, die Transformation des Energiesystems zum Leitsystem Erneuerbare Energien bei hoher Steigerung der Energieeffizienz zu vollziehen. Es bleibt aber die Frage, welche gesellschaftlichen Kräfte diesen Wandel vorantreiben können.
Die Erschließung aller Potentiale an Erneuerbaren Energien sowie der Systemumbau ist nur bei breiter gesellschaftlicher Akzeptanz umzusetzen. Akzeptanz von Veränderungsprozessen erfordert Transparenz durch Vermittlung von Wissen über Zusammenhänge und wirtschaftliche Chancen für alle Beteiligten. Wissen über Chancen zur Partizipation an der energiewirtschaftlichen Wertschöpfung führt zum Engagement aller gesellschaftlichen Kräfte, interdisziplinärer Zusammenarbeit und gestaltender Kraft.
Deshalb kommt der Politik die Aufgabe zu, die Zahl der Akteure und Handlungsspielräume zu erweitern, um eine breite Basis für die Jahrhundertaufgabe der Energiewende zu entfalten. Dies führt von energetischer Fremdbestimmung zu energetischer Selbstbestimmung für Individuen und gesellschaftliche Strukturen.
Daraus resultieren natürlich auch Gefahren für etablierte Energiekonzerne, deren Wertschöpfungskette auf die zentralen Kraftwerksblöcke ausgerichtet ist. Aber die alleinige Schaffung eines politischen Gestaltungsrahmens für lastfernere Großprojekte, wie Offshore-Windanlagen und DESERTEC, verbunden mit Netzausbau- und Supergrid-Konzepten geht von den Prämissen des heutigen zentralisierten Energiesystems aus und verzögert mit langen Zeithorizonten die Energiewende. Benötigt wird die zusätzliche Entfaltung regionalerer Strukturen. Um aber die notwendige Verbundenheit eines sicheren europaweiten Energieverbundes zu sichern, ist der heute noch vorhandene Strukturkonflikt zwischen zentralisierter bzw. im Sinne der Akteursentfaltung dezentraler und eigenverantwortlicher Energieversorgung zu lösen. Dies kann durch geteilte Systemverantwortung in Übertragungs- und Verteilungsnetzen mit gemeinsamen Regeln der Abstimmung sowie intelligenten Energieinfrastrukturen auf Grundlage von Smart Grids unter Einbindung der Liegenschaften aller Netznutzer geschehen.
Damit bieten sich den regionalen Stadtwerken als Gestalter der Infrastruktur im energieeffizienten Spartenverbund von Strom, Gas und Wärme in den Kommunen mit größerer Kundenähe neue Chancen, als Dienstleister für Bürger und Unternehmen, die das Thema Energie in ihren Liegenschaften zunehmend in eigene Hände nehmen, aufzutreten. Dabei sind private und unternehmerische Ziele, kommunale und regionale Energiekonzepte gleichberechtigt in gesamtstaatliche und europäische Anforderungen einzuordnen, um Subsidarität zu gewährleisten und Globalisierung zu ermöglichen. Hohe Versorgungssicherheit wird weder durch zentralisierte Systeme noch durch regionale Egoismen entstehen.
Es ist nicht notwendig, allein auf die Realisierung von Großprojekten und Netzausbau zu warten. Die Reduktion der Komplexität in der Umgestaltung des europaweiten Systems kann durch eine Massenbewegung zur Partiziation im Rahmen eines offenen wettbewerblichen Marktes reduziert werden. Die Energiewende bedeutet den Wechsel zum Leitsystem Erneuerbare Energien unter hoher Betonung der dezentraleren Entfaltung eines Energieorganismus im Lebensraum der Energie-Community im Verbund mit dem europäischen Energiemarkt.